
Was wir tun, um unsere Gleise sicherer zu machen
Marion Meier - 19. März 2025
Wenn Ihr mit der S-Bahn Hamburg unterwegs seid, habt Ihr es bestimmt schon gehört: die Ansage „Personen im Gleis“. Das ist ein häufiger Grund für Verspätungen. Wann wird eigentlich der Strom abgeschaltet und was tun wir, damit es erst gar nicht dazu kommt? Das erfahrt Ihr hier.
Wenn Menschen im Gleisbereich gemeldet werden, setzt dies eine Kette von Prozessen in Gang. Manchmal müssen wir den betroffenen Streckenabschnitt sperren, denn das Betreten der Gleise ist lebensgefährlich. Unsere Züge fahren mit Strom, können nicht ausweichen und haben einen langen Bremsweg.
Wie kommt es zu „Personen im Gleis“?
Die Ursachen, dass sich Menschen im Gleisbereich befinden, sind vielfältig. Sie reichen von leichtsinnig wie „ich wollte eine Abkürzung nehmen“, „eine Mutprobe“ oder „ein Selfie machen“ über „mir ist was in die Gleise gefallen“ bis hin zu Vandalismus und Unfällen.
Eine Person im oder am Gleis kann für stundenlange Verzögerungen sorgen. Nicht alles können wir verhindern, aber wir können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um es schwieriger zu machen, sich auf, neben oder in den Gleisen aufzuhalten.
Der Analyst

Volkan
Die Macherin

Strom aus?

Die Herausforderung

Zäune im und rund um den Hauptbahnhof:
Geht noch mehr?

An sich sind Martina und Volkan zufrieden mit dem, was sie mit ihren Maßnahmen erreicht haben. Dennoch ist noch viel Luft nach oben. „Manchmal ist es ein Kampf gegen Windmühlen“, sagen beide. „Es gibt noch zu viele Schlupflöcher“, erläutert Martina, „und es ist finanziell unmöglich, die gesamte Infrastruktur einzuzäunen.“
Wenn sie sich etwas wünschen dürften, wäre es, dass den Menschen die Gefahren im Bahnbetrieb wieder mehr bewusst sind und sie achtsamer werden. „Schön wäre auch eine Aufklärung in Schulen, sowohl für Schüler:innen als auch für Eltern.“ Beide sind selbst Eltern und wenn Kinder betroffen sind, geht es ihnen besonders zu Herzen.
Martina und Volkan feilen ständig an neuen Konzepten und Ideen. Volkan etwa ist Teil eines Teams, das eng mit der Diakonie Hamburg, der Bahnhofsmission, dem UKE Hamburg und vielen anderen Institutionen zusammenarbeitet, um die Menschen zu sensibilisieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.
Ihre Motivation: „Wir gestalten das Bild der S-Bahn Hamburg mit“, findet Volkan, „wir sitzen im selben Boot und wollen, dass die Bahn pünktlich ist und unsere Fahrgäste sicher von A nach B kommen.“ Martina ergänzt: „Wir wollen den Menschen ein gutes Gefühl geben, damit sie gerne S-Bahn fahren.“
Die nächsten Projekte

Im Moment arbeiten Volkan und Martina an weiteren Bahnsteigabschlüssen auf dem Bahnsteig 4 am Hauptbahnhof. Außerdem werden Zäune im Bereich zwischen Barmbek und Ohlsdorf gebaut und weitere Zaunanlagen im Bereich der Norderelbe sind in Planung.
„Für unsere Fahrgäste“, erzählt Volkan, „die mit der S5 aus dem niedersächsischen Bereich nach Hamburg pendeln, haben wir auch Neuigkeiten. Wir sind aktuell dabei, den Streckenabschnitt zwischen Stade und Neugraben zu durchleuchten. Dabei schauen wir uns genau an, wo in der Vergangenheit externe Störungen der Grund dafür gewesen sind, dass Züge verspätet ankamen oder abfuhren.“
Erste Erkenntnisse fließen bereits in Volkans und Martinas Planungen ein, sodass sie guter Dinge sind, in den nächsten Monaten hier durch gezielte Maßnahmen die Betriebsqualität weiter steigern zu können.
Ebenfalls in Planung: eine Zaunanlage im Bereich der Station Veddel, weitere Groundposter und Absturzsicherungen. Langweilig wird ihnen nicht und ihr Einsatz macht sich bezahlt. Je weniger Fälle von Personen im Gleis wir haben, desto pünktlicher und sicherer kommt Ihr, unsere Fahrgäste, ans Ziel.