Ordnung muss sein!

Matthias und Kollege Sven sind 2 von 13 Mitarbeitenden im Team von Ingo, offizielle Bezeichnung: Infrastrukturelles Anlagenmanagement. Sie sind Teil der Instandhaltungs-Abteilung mit Sitz im S-Bahnwerk in Ohlsdorf. „Eigentlich sind wir Hausmeister“, grinst Matthias. Sind sie und noch vieles mehr.

„Meine Abteilung macht die Gebäudeinstandhaltung in den Werken, Meldestellen sowie in den Stellwerken“, erläutert Ingo. Heißt: „Wir reparieren Vitrinen auf den Bahnsteigen, setzen Zäune wieder instand und kümmern uns um die Dienstwege in den Abstellanlagen einschließlich des Vegetationsrückschnitts. Wir sind verantwortlich für die Graffiti-Entfernung auf allen S-Bahn-Stationen und machen außerdem das komplette Abfall– und Entsorgungsmanagement.“

Ganz schön viel. Ingo sagt: „Wir sind eine Art ADAC, eine schnelle Eingreiftruppe für alles, was an unseren Gebäuden und Anlagen anliegt.“ Ihre Aufträge bekommen sie in der Regel über eine Teams-App. Das ist praktisch, weil man sofort Dringlichkeiten und Prioritäten einschätzen kann. „Wir haben immer ein Handwerker-Team in petto, das zum Beispiel bei Vandalismus-Schäden gleich rausfahren kann“, ergänzt Ingo.

Den größten Zeit-Anteil bei den Vandalismus-Schäden hat die Graffiti-Entfernung an Bahnhöfen, hier gehen etwa 600 bis 700 Stunden im Monat drauf. Das hat Priorität vor allem anderen und wird mitunter auch von unseren Fahrgästen wohlwollend kommentiert. „Wir haben sogar schon einmal Trinkgeld bekommen für das schnelle Eingreifen“, erzählt Ingo.

Abseits vom Tagesgeschäft packen sie bei vielen anderen Dingen mit an. Sanierungen, Umzüge, Maler- und Maurerarbeiten sind ebenso ihr Geschäft wie kaputte Spinde und verstopfte Toiletten. Mit seinen Leuten, die meist aus Handwerksberufen kommen, findet Ingo immer eine Lösung.

Matthias und Sven gefällt die Abwechslung im Job. „Es ist wie ein Abenteuer-Spielplatz für große Jungs“, meint Matthias. Kein Tag ist wie der andere, mal sind sie auf den Stellwerken, mal an Bahnhöfen, in den Werken oder, wie heute, entlang der Gleise einer Abstellanlage im Einsatz.

Ihre Geräte bringen sie je nach Einsatz selbst mit. Ihre heutige Aufgabe ist der Rückschnitt rund um die Abstellanlage in der Nähe des S-Bahnwerks Stellingen, denn die Wege müssen für Züge und Mitarbeitende freigehalten werden. Wo Züge fahren, geht ein Einsatz immer mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen einher.

Vor jedem Einsatz prüft eine Sicherungsaufsicht die Gegebenheiten und begleitet die Arbeiten vor Ort. Am besten ist es, wenn der Strom am Gleis abgeschaltet werden kann und keine Züge fahren, während die Teams arbeiten. Ist das nicht möglich, achtet die Aufsicht auf den Zugverkehr und warnt die Männer, wenn ein Zug kommt, damit sie rechtzeitig den Sicherheitsabstand einnehmen können.